Freitag, 4. August 2017

Deutschland i(s)st etepetete // Die Wegwerf-Gesellschaft

Wie die meisten wahrscheinlich schon wissen, bin ich sehr angetan von dem "Zero Waste" Lifestyle. Weniger kaufen, dafür alles verbrauchen - und viel weniger wegschmeißen! So weit wie Shia bin ich zwar noch nicht ;-) Aber kleine Schritte am Anfang sind für mich die beste Lösung.

Jeder Deutsche produziert jährlich 80 kg Müll. Das sind zwei volle Einkaufswagen! Und das meiste von den Lebensmitteln, vorwiegend Obst & Gemüse, das wir wegschmeißen, ist nicht mal ungenießbar, sondern noch richtig frisch.

Warum schmeißen wir weg?

Es gibt tausend Ausreden, wieso wir wegwerfen.
Meistens fängt es damit an, dass wir ohne jeglichen Einkaufszettel in die große Welt des Essens eintauchen und mit viel mehr wieder rauskommen, als wir verbrauchen können. Wir leben über unserem Limit. Die nächste Ablagerungsstätte ist der Kühlschrank, in den wir all unseren Einkauf parken. Ja richtig, nicht "packen", sondern "parken", denn wenn die Salatgurke erstmal ganz hinten im Kühlfach verschwunden ist, vergessen wir sie und sie wird schlecht. Im nächsten Monat müffelt es komisch aus dem Kühlschrank und wir bemerken - au weia! Daraus wollte ich doch Zaziki machen!

Es schmerzt, zu sehen, dass man Ressourcen umsonst genutzt hat.


Ein weiteres Beispiel folgt zugleich: Oft empfinden wir eine Druckstelle am Apfel als den "Vorboten" von Schimmel, das ist häufig aber nicht der Fall. Genau wie sehr reife, dunkelbraune Bananen nicht schlecht sind. Im Gegenteil - sie können deinem Smoothie eine ordentliche Portion Süße und Cremigkeit verleihen. Schlimmer noch ist es bei vergänglichen Milchprodukten. Bei Kuhmilchprodukten ist das noch schlimmer als bei pflanzlichen Joghurts, Milch oder Veggie-Käse. Das Produkt sieht soo lecker aus im Supermarkt, erreicht dann das Mindesthaltbarkeitsdatum oder ist sogar schon 2 Tage drüber und wird natürlich - weggeworfen! Dabei sind diese Lebensmittel noch 100% essbar.

Vielen geht es auch so (am eigenen Leibe erfahren :D), dass sie ganz viel frisches Gemüse kaufen, davon auch recht viel und sich keinen Essensplan machen! Ich hatte mal so eine Situation als meine Eltern im Urlaub waren. Essensgeld in die Hand gedrückt bekommen, Kühlschrank leer, holla die Waldfee! Ihr kennt doch sicher diese megacoolen mit frischem Obst überquillenden Kühlschränke von fancigen Rawvegan Foodbloggern? Gekauft, gemacht, getan. Am Ende blieb nicht soo viel übrig (zwei Limetten, ein viertel Brokkoli, eine Hälfte zu reife Avocado), aber es schmerzte zu sehen, dass man Ressourcen umsonst genutzt hat.
Hätte ich einen richtig guten, umfangreichen Meal-Plan gestaltet, wäre das nicht passiert.

Warum aufhören?

Erst gestern war "Earth Overshoot Day". Das bedeutet, dass wir die Ressourcen, die uns für ein Jahr verfügbar stehen, in nur 7 Monaten verbraucht haben. Diese Ressourcen, wie Wasser, Landfläche bzw. Ackerboden und nicht erneuerbare Energien sind nicht immer und überall verfügbar. Als Industrieland haben wir zwar ungehindert Zugriff darauf, doch es ist leider immer noch ein Luxusgut.

Besonders durch die Massentierhaltung wird unser Wasser verschmutzt, die Luft mit Methan verpestet und Boden für Tierhaltung verschwendet, die man eigentlich für den Anbau von Gemüse hätte nutzen können.

Uns ist nicht bewusst, wieviele Ressourcen und Produktionsstellen unser Teller Spaghetti gebraucht hat bzw. durchlaufen musste. Unmengen an Wasser, Dünger und Energie für die Ernte und den Transport, nur damit wir das Essen am Ende in die Tonne kippen und sagen "Meh, war mir zu schrumpelig." ?

Das geht anders.

Was kannst du verändern?

1. Mach dir jede Woche einen Meal-Plan. Wenn du eine Familie hast, ist es ratsam, sich jeden Sonntag zusammen an einen Tisch zu setzen und zu besprechen, worauf ihr so die nächste Woche Lust habt. Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam kochen, das schweißt die Familie zusammen und deine Kinder lernen, mit Lebensmitteln verantwortungsvoll und sorgsam umzugehen. 
Wenn du alleine wohnst, schreibe 1-2 Wochen lang ein Ernährungstagebuch um herauszufinden, wieviel du wirklich isst. Damit vermeidest du unnötige Hamsterkäufe und sparst am Ende viel Geld.

Kaufe nur das, was du wirklich benötigst - das spart Zeit und Geld

2. Kaufe schnell vergängliches lieber abgepackt. Oke, dieser Tipp passt nun so gar nicht zu Zero Waste, aber abgepackt muss nicht immer Plastik sein. Oliven, Kichererbsen, Gurken und Co. gibts auch im Glas. Besser im Glas kaufen und aufbrauchen, als nach 1, 2 mal gebrauchen wegwerfen.

3. Stell deine eigene Pflanzenmilch her! Warum? Du kannst allein bestimmen, wieviel Milch du herstellen willst. Manchmal braucht man zum Backen nur 300 ml, muss dann aber 1 Liter kaufen. Die Pflanzenmilch vergeht und wird weggeschüttet :-( Du brauchst nur einen Hochleistungsmixer, Nüsse, Haferflocken oder Kokosraspel, Wasser und eine saubere Flasche. Zum Video geht's hier.

Nicht etepetete essen, sondern kaufen! Die Firma hat mich angeschrieben und um eine Kooperation gebeten. Da ich das Konzept einfach klasse finde, habe ich sofort zugesagt. Es ist, das muss ich zugeben, relativ teuer. Die meisten denken "Die Sachen werden doch eh weggeschmissen? Wieso sollte ich für eine Box so viel Geld zahlen?" 

Es gibt viele Gründe, die ich nur vermuten kann, weil ich ebenfalls Außenstehender bin und nicht Teil von Etepetete. Das Team bzw. die Firma muss wie wir alle irgendwie überleben. Sie müssen ihre Firma finanzieren, Miete, Transportkosten und Verpackung bezahlen. Hinzu kommt die Herstellung von Gläsern mit dem verarbeitetem Gemüse, das bald in Bio-Märkten erhältlich sein wird. 
Sie arbeiten mit Hochdruck an der Vermarktung ihrer Idee.

Außerdem - wenn die Box z. B. 50 Cent kosten würde, "weil es ja eh weggeschmissen wird", wer würde dann noch zu normalen Supermärkten gehen? Es muss halt alles bezahlt werden. Wenn du es wirklich richtig schlimm findest, dass die Box so teuer ist, dann frag mal die Regierung und das Europäische Parlament, wer den Raubtier-Kapitalismus eingeführt bzw. wer diese bescheuerten EU-Richtlinien für schnurgerade Gurken entwickelt hat.

Das Obst und Gemüse in der Kiste ist vom Geschmack nicht zu unterscheiden von Bio-Essen. Alles hat richtig gute Qualität! Da der Versand mit inbegriffen ist, ist der Inhalt etwa 15€ Wert. Für diesen Preis bekommt man den selben Inhalt im Bio-Supermarkt.
Man tut also etwas für seine Gesundheit, unterstützt die großartige Idee von Etepetete und hilft der Umwelt!

Keine Lebensmittelabfälle. Kürzere Lieferkette. Umweltschonender Anbau.

Besuch die Seite Etepetete und bestell dir deine Box! Mit dem Code 'vegmitdemfleisch5' bekommst du 5€ Rabatt auf deine erste Box voller Bio-Frische :-)

Veratet mir doch, wie ihr das Konzept findet, ob ihr euch regelmäßig eine Box holen würdet oder lieber zum Bio-Markt geht!

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