Sonntag, 2. April 2017

Worum es bei Yoga wirklich geht.

Wann ist Yoga zu einem Trendsport geworden?
Ich kann mich noch erinnern, als ich mit 6 oder 7 Jahren in den "kleinen Yoga-Garten" gegangen bin und keinerlei Erwartungen hatte. Der Kurs von maximal 15 kleinen Kindern, die rumhüpften und ganz hibbelig waren, fand sich jeden Dienstag nachmittag zusammen und machte Yoga. Es war Kinderyoga, deshalb waren die Asanas ein wenig vereinfacht und es wurde uns spielerisch beigebracht, schon in jungen Jahren auf uns zu achten und auch mal innezuhalten.

5 Jahre später bin ich in den Jugendkurs gewechselt, da ich für den anderen Kurs langsam zu groß wurde. Die Asanas wurden immer mehr ernst genommen und wir konnten in jeder Stunde erzählen wie es uns geht. Das war richtig schön, denn in diesem Moment wurde einem bewusst, dass es einem vielleicht gar nicht so gut geht, wie man nach außen hin scheint. Genau das ist Yoga. Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Liebe dem eigenen Ich gegenüber.

Besonders in Frauen- und Mädchenzeitschriften gibt es immer wieder solche Artikel. "Du willst einen schlanken Körper mit straffen Muskeln? - Probier's mal mit Yoga!"
Daraufhin rennen alle jungen Mädels zu Fitness- und Yogastudios und haben die Erwartungshaltung an einen Körper wie in den selbigen Zeitschriften abgebildet. Würde ich wahrscheinlich auch machen, wäre ich kein Yogi.

Das Traurige daran ist nur, und was ich euch unbedingt mit auf den Weg geben will: Yoga ist kein Sport!
Yoga hat eine tausendjährige Tradition und diente den buddhistischen Mönchen und Nonnen schon vor vielen Jahren, Achtsamkeit, Dankbarkeit und Glück zu empfinden und ins Nirwana zu gelangen. Im 21. Jahrhundert angelangt, benutzen wir es für unsere Zwecke: fit zu sein und gut auszusehen.

Das ist nicht das, was Yoga vermitteln möchte. In unserem hektischen Alltag und durch die Auseinandersetzung mit stressigen Situationen sind wir angespannt, müde und energielos. Die riesige Anzahl der Asanas und was du persönlich daraus machst, regelmäßige Meditation und Pranayamas (Atemübungen) sind der Anfang einer tollen Reise zu dir selbst. Ganz nebenbei speckst du vielleicht ein wenig ab und bekommst straffe Muskeln.
Doch der Weg, auf dem du dich befindest, zeigt dir Stärke, Kraft und Mut. Diese Eigenschaften sind das, was du wirklich im Leben brauchst, die Muskeln sind nur der Hinweis darauf, dass du sie besitzt.

Also Leute! Erinnert euch daran, wenn ihr das nächste Mal mit eurer Yogamatte unterm Arm zum Studio hüpft, dass es nicht um körperliche Ertüchtigung geht, sondern um euer seelisches Wohlbefinden! :)

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