Was das Schwierigste war? Die Buttercreme. Aber fangen wir beim Kuchen an.


Ich wollte einen saftigen, schokoladigen Kuchen, bei dem sich jeder denkt: "Der ist vegan?!" :D Nach Rezepten gesucht und gesucht, bis ich dann mein eigenes zusammen hatte. Er wurde genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte! Er duftet herrlich nach Schokolade und ist fluffig und saftig, schade dass ich ihn zu diesem Moment noch nicht essen konnte.

Die nächste Hürde: die Cookies. Eigentlich simpel, es gibt soo viele "American Cookie"- Rezepte, dass das untere jetzt kein Neues ist. Doch bei dem Cookie-Cake-Topper hatte ich schon meine Bedenken. Welche Menge sollte ich nehmen? Und brennt mir da auch nichts an? Muss ich den Riesen-Cookie genauso lange im Ofen lassen wie meine Kleinen? Hat am Ende aber alles perfekt geklappt :) (siehe Bilder und Rezept unten).

Und jetzt zur besagten Buttercreme... Hölle! Ich will ehrlich sein und sagen, dass ich einfach mal rumgewerkelt habe ^^ Typisch Frau; alles funktioniert super, es schmeckt gut, unglaublich cremige Konsistenz und was macht man (bzw. Frau)? Natürlich das Rezept ändern. Als erstes habe ich aus Aquafaba (Kichererbsenwasser aus der Dose), Guarkernmehl und ein wenig Backpulver Eischnee geschlagen. "Boah", dachte ich "was'n das für ne ultimative Konsistenz!" Damit musste ich einfach etwas anfangen. Gesagt, getan. Zimmerwarme Margarine zugerührt und den (wahrscheinlich noch zu warmen) Vanillepudding löffelweise hinzugefügt. Ab da war's eh hinüber. Die Masse, die zudem viel zu flüssig war, als dass man sie hätte Buttercreme nennen können, war grieselig und gelb. 
Sogar zwei Packungen Sahnefest konnten dieses matschige Etwas nicht mehr retten - ab in den Müll damit. 

So schade das auch ist; aber man muss Türen knallen und ausrasten. Erst dann darf man sich beruhigen ^^ Und auch erst dann bekommt man eine fantastische Buttercreme hin - wenn man sich an ein gutes Rezept hält (siehe unten).

Das Grundgerüst ist der Schokoladenkuchen. Ich schreibe die Zutaten auf, die ich benutzt habe. Du kannst statt Sojamilch Vanille jede andere beliebige Pflanzenmilch verwenden (Mandel-, Reis-, Haselnuss-, Hafer-, Sojamilch Schoko). Außerdem kannst du das Rapsöl gegen jedes andere neutrale Öl eintauschen. Einen Extrakick und leckeren Geschmack bekommt der Kuchen z.B durch Kokosöl.

Schokoladenkuchen

(Ø 20 cm Springform)


300 g Weizenmehl

150 g Zucker

60 g Kakao

1 TL Salz  

3 TL Backpulver

1 TL Natron

250 ml Sojamilch (+Vanillegeschmack) 

150 ml Rapsöl

150 ml Sprudelwasser

100 g Schokolade (200 g gehen auch! Wird dann sehr schokoladig) 
 
Alle trockenen Zutaten mischen. In einer anderen Schüssel Öl mit Wasser "mischen" und gut unterrühren. Dann die Pflanzenmilch hinzugeben und mit einem Handrührgerät glatt rühren. Zum Schluss die Zartbitterschokolade hacken und hinzufügen. Die komplette Teigmasse in eine hohe Ø 20 cm Springform füllen (siehe Bild). Bei 175°C Ober-/Unterhitze etwa 1 Std. lang backen. Zwischendurch immer mal wieder mit einem Holzstab testen, ob der Kuchen durchgebacken ist. Wenn noch Teig am Stäbchen hängen bleibt, lass ihn lieber noch ein wenig im Ofen. Herausnehmen, gut abkühlen lassen. 


Nachdem der Kuchen abgekühlt ist, löse ihn langsam von der Form. Nun schneidest du mit einem scharfen Brotmesser (oder Tortenschneider) drei gleich hohe Tortenböden durch. Vorsichtig beiseite legen, du brauchst sie später noch! :D

 Cookies 

175 g Mehl

1/2 TL Natron

1/2 TL Salz

55 g weißer Zucker

55 g brauner Zucker (Du kannst auch komplett weißen oder komplett braunen nehmen)

125 g Margarine

1 Pck. Vanillezucker

100 g Schokodrops (oder gehackte Schokolade)

Margarine mit Zucker schaumig schlagen. Trockene Zutaten vermischen und zu der Margarinemischung mixen. Schokodrops (bzw. gehackte Schokolade) unterheben. Zu 12 kleinen, walnussgroßen Kugeln formen (siehe Bild) und ein ganz klein wenig (!) mit den Fingern platt drücken. Ungefähr 10 min. bei 190°C Ober-/Unterhitze backen. Sehr gut abkühlen lassen.


Du solltest wirklich nur 12 Stück (Cookies) formen, denn der Riesen-Cookie als Cake-Topper muss ja auch noch gebacken werden. Dazu (wie auf dem Bild abgebildet) einfach die übrig gebliebene Cookie-Masse in deine Springform drücken. Etwa 15 min. bei ebenfalls 190°C Ober-/Unterhitze backen. Sehr gut abkühlen lassen.

Hinten seht ihr die fertigen (kleinen) Cookies

Buttercreme

Originale deutsche Buttercreme besteht aus Pudding, Butter und Zucker. Alles cool, ganz einfach zu veganisieren. Anstatt Stärke (für eine schneeweiße Creme) kannst du Vanillepuddingpulver (gelbes Frosting) oder Schokopuddingpulver (braun-graues Frosting) verwenden. Für gute Infos rund um Buttercremes und Frostings kann ich dir Shia's Blog ans Herz legen! Hier und hier findest du hilfreiche Tipps.

40 g Stärke

1 Pck. Vanillezucker

350 ml Reismilch (Reismilch ist schneeweiß, daher habe ich mich für diese entschieden)

250 g Alsan-Margarine (1 Paket)

100 g Puderzucker

Stärke und Vanillezucker mischen. 4 EL der (350 ml) Milch dazumischen. Restliche Milch aufkochen. Wenn die Milch kocht, vom Herd nehmen und die Stärkemischung mit einem Schneebesen zügig unterrühren. Die Masse wird sofort fest. Den Pudding unter ständigem Rühren kurz aufkochen, dann vom Herd nehmen. Direkt mit Frischhaltefolie abdecken (siehe Bild). So bildet sich keine Haut. Jetzt heißt es abkühlen lassen - das dauert einige Stunden. Am besten machst du den Pudding also schon einen Tag vorher.


Die Margarine (die genau die gleiche Temperatur hat wie der Pudding!) mit dem Puderzucker 4-5 min. cremig schlagen. Danach esslöffelweise den abgekühlten Pudding zu der Margarine-Mischung hinzufügen. Erst wenn der Pudding völlig verrührt ist, den nächsten Löffel hinzufügen. 

Nun hast du alle grundlegenden Teile fertig - Zeit, sie zusammenzusetzen!
Am besten platzierst du deinen ersten Tortenboden auf einer Tortenservierplatte. Wenn du so etwas nicht hast, kannst du auch einfach einen großen Teller nehmen.
Dann fängst du an, mit einem Tortenmesser die Buttercreme zu verstreichen.
 

Wenn alles mit Buttercreme "bedeckt" ist (ungefähr 1 cm Höhe), setzt du vorsichtig den nächsten Tortenboden auf den anderen.

Nun verstreichst du wieder Buttercreme, setzt den letzten Tortenboden oben drauf und streichst die komplette Torte mit Buttercreme ein. Bei mir hat die Creme knapp gereicht. Ich empfehle dir also, die doppelte Menge oder wenigstens ein Viertel mehr zu machen.
Wenn die Torte mit der Buttercreme umhüllt ist, fängst du an, sie zu dekorieren. Im Prinzip kannst du das nach Belieben machen. Ich liebe Drip Cakes, deshalb hab ich mich für hinunterlaufende Schokoladen-Tropfen entschieden.


Die Cookies an der Seite könntest du auch z. B. halbieren und oben auf den Tortenrand setzen. Den Riesen-Cookie muss man nicht flach oben drauflegen, sondern du kannst ihn auf die Torte stellen und mit zwei stabilen Holzstäben stützen. Unendliche Möglichkeiten! Wer kreativ ist, kann sich da echt austoben.
Natürlich weiß ich, dass kaum einer sich dieses Rezept vornehmen wird (wenn doch, geil! :D) und sich sagt: "Genau die Torte mach' ich jetzt." Du kannst die einzelnen Cookies machen, du kannst sie abwandeln und Smarties oder Trockenfrüchte untermischen. Den Schoko-Kuchen kannst du als Brownie-Vorlage verwenden und so weiter und so fort... Backen sollte Freude machen und immer wieder zu neuen Ideen inspirieren, also mach dir keine Vorschriften und back, was das Zeug hält!

Wie immer, wünsche ich dir viel Spaß und Guten Appetit! :)